Hier findet Ihr in den nächsten Tagen ein Pressearchiv mit Artikel und Presseerklärungen zum Erörterungstermin in Biblis Pressemitteillung des Vereins Atomerbe Biblis e.V. vom 12.11.2014
1. Tag der öffentlichen Anhörung zum Rückbau und Abriss des AKW Biblis.
Bei den Einwender/Innen hat sich im Laufe des Tages der Eindruck verdichtet, das RWE sich alles offenhalten möchte, vom Abriss über den sicheren Einschluss bis zur Wiederinbetriebnahme der Reaktoren. Dies wohl alles unter dem Aspekt der Klagen gegen das Land Hessen und der Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Stilllegung, um sich bei Erfolg, den Rückbau von den Bürgern bezahlen zu lassen.
 Wir sind der Meinung, so ist der Antrag von RWE auf Rückbau nicht genehmigungsfähig. Viele wichtige Fragen bleiben in diesem Zusammenhang ungeklärt, vor allem auch die Entsorgung und Lagerung von radioaktivem Müll. So fehlt noch immer eine Genehmigung für die Transport- und Lagerbehälter, den Castoren, Die ohne Zweifel größte Gefahr der Kraftwerksblöcke Biblis A und Biblis B geht unzweifelhaft von den so genannten Abklingbecken der Reaktoren aus in denen abgebrannte Brennelemente und eine in den Sicherheitsberichten nicht angegebene Menge an Schwermetall lagern. Dieses Abklingbecken ist bekanntermaßen gegen Einwirkungen von außen miserabel geschützt. Im KWB-A befinden sich 440 Brennelemente und Sonderbrennstäbe, im KWB-B befinden sich 506 Brennelemente und Sonderbrennstäbe. Ob in den Abklingbecken auch radioaktiv verseuchte Schwermetalle, und in welchem Umfang vorhanden sind wird in den Sicherheitsberichten nicht erwähnt. Dieser Zustand ist nur dem unverantwortlichen Verhalten des Betreibers RWE zu verantworten. Da die Menge der Brennstäbe und die anfallende erhöhte Zersetzungswärme, nur dem vorzeitigen Wechsel der Brennelemente geschuldet ist. Dieser unnötige Wechsel der Brennelemente erfolgte nur um die Kernbrennstoff Steuer zu umgehen.
 Der Betreiber RWE zeigt nur zurückhaltendes Interesse, diesen Zustand zu beenden. RWE ist gefordert, eine möglichst rasche Reduzierung dieser Gefahr herbeizuführen. Mehr als die Hälfte der dort gelagerten Brennelemente könnte bereits heute in Castoren umgepackt werden. Auch hätte RWE sich schon frühzeitiger um die erforderlichen Genehmigungen kümmern müssen. Dazu muss RWE aber die Genehmigungsverfahren für die dafür benötigten Castoren bestmöglich unterstützen und auch die Produktionskapazitäten für Castoren bei der von RWE mit beherrschten Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) ausbauen. Das Hessische Umweltministerium muss, in dieser Sache aktiv werden und für eine Gefahrenminimierung in den Abklingbecken in von Biblis A und Biblis B zu sorgen.
 Bisher fehlt auch die Genehmigung für ein Standortzwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll.
Hier wird zwar immer noch und wieder auf Schacht Konrad hingewiesen, ob dieser jemals in Betrieb gehen wird, ist mehr als unwahrscheinlich.
 Apropos Standortzwischenlager: Hier hat das hessische Umweltministerium so ganz nebenbei bekanntgegeben, das das Genehmigungsverfahren ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und damit ohne Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden soll.
Deutlich haben die Einwender/Innen schon am 1. Tag der öffentlichen Anhörung darauf hingewiesen, dass alle Schritte des Rückbaues und Abrisses nur mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen sind. Es ist von immenser Wichtigkeit das in weiteren Genehmigungsschritten, der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben wird Einwendungen vorzunehmen. Dies auch vor dem Hintergrund, der völlig unzureichenden Sicherheitsberichte.
 Ein Wort noch zu den vorgefundenen Arbeitsmöglichkeiten für die Einwender/Innen: Nicht akzeptabel! Ob es daran liegt, das AKW-Gegner/Innen in der Gemeinde Biblis noch immer nicht sehr willkommen sind?
 
letzte Änderung: 16.11.2014